Die Welt: 1 in every 4 residents in Berlin have non-German ancestry

aus "Jeder vierte Berliner hat ausländische Wurzeln," Die Welt

Berlin, Hauptstadt der BRD
Die Zahl der Einwanderer nach Berlin hat in den vergangenen drei Jahren um 30.000 zugenommen. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes Berlin-Brandenburg lebten zum Stichtag 31. Dezember 2010 in Berlin 872.000 Menschen mit Migrationshintergrund, die also selber oder deren Vorfahren aus dem Ausland kommen. „Wir haben eine gewaltige demografische Entwicklung. Eine neue Mehrheit wächst heran und wird die Zukunft der Stadt bestimmen“, sagte der Migrations- und Integrationsbeauftragte des Senats, Günter Piening. „Das Verhältnis von Mehrheit und Minderheit kehrt sich um.“

In Berlin liegt der Anteil der Einwanderer insgesamt bei 25,7 Prozent. Andere Großstädte haben deutlich höhere Quoten: Frankfurt (42 Prozent), Stuttgart (38 Prozent) oder Köln (33 Prozent). Den weitaus größten Anteil der Einwanderer stellen die Türken mit 170.000 Menschen. Rund 90.000 Menschen haben einen polnischen, 60.000 einen arabischen Migrationshintergrund.

Auffällig ist, dass das Durchschnittsalter der Migranten in Berlin deutlich unter dem der Deutschen liegt. „Das Durchschnittsalter der Palästinenser in Berlin liegt bei 21 Jahren“, sagte Piening. Gerade bei dieser Bevölkerungsgruppe erwarte er in den nächsten Jahren stark steigende Einbürgerungszahlen.

In kurzer Zeit werde die Mehrheit der Kinder im Alter unter fünf Jahren in Berlin ausländische Wurzeln haben. Schon jetzt macht ihr Anteil an der Berliner Bevölkerung der Unter-Fünfjährigen 42,7 Prozent aus. Die meisten von ihnen haben die deutsche Nationalität. Das Durchschnittsalter der Migranten insgesamt liegt bei 34,2 Jahren, der Berlin-Durchschnitt bei 42,8 Jahren. Die Deutschen ohne Migrationshintergrund sind im Schnitt sogar 45,8 Jahre alt.

"Die Stadt wird immer internationaler"

Das Fazit: „Es wächst eine junge Mehrheit heran. Diese Mehrheit wird in einigen Jahren die Dinge bestimmen. Die Stadt wird immer internationaler“, sagte Piening. Das sei auch eine große Herausforderung für die Schulen und die Betriebe, die Auszubildende suchten. In der Berliner Verwaltung kam schon im vergangenen Jahr fast jeder fünfte Auszubildende aus einer Einwandererfamilie. Bei den Berliner Landesbetrieben hätten zudem 13 Prozent der Neueingestellten einen Migrationshintergrund, teilte die Senatsverwaltung für Integration am Mittwoch mit.

Die 872.000 Einwanderer teilen sich auf in 458.000 Ausländer und 414.000 Menschen, die einen deutschen Pass besitzen, deren Eltern oder Großeltern aber aus dem Ausland stammen. Dieser Anteil nimmt deutlich zu. Wie die Präsidentin des Amtes für Statistik, Ulrike Rockmann, sagte, stieg der Prozentsatz der Deutschen mit ausländischen Wurzeln von 44,2 Prozent im Jahr 2007 auf 47,5 Prozent in 2010. Gleichzeitig nahm der Anteil der Ausländer – eben ohne deutschen Pass – von 55,8 auf 52,5 Prozent ab. (weiter lesen)